„Modern“ sein heißt, sich von der Tradition zu lösen, Neues zu schaffen und die Welt immer weiter zu verbessern. Diese Idee bildete lange Zeit das Fundament des westlichen Fortschrittsdenkens, das inzwischen nicht nur wegen Klimawandel und ökonomischen Krisen brüchig geworden ist. Obwohl die Kritik am Fortschritt eigentlich viele Vorläufer hat und sozusagen Teil der westlichen Moderne ist, sieht der Soziologe Andreas Reckwitz ein Manko. Soziologisch seien die Verluste des modernen Fortschrittsdenkens noch nicht systematisch analysiert worden. Mit seinem über 450 Seiten starken Buch „Verlust. Ein Grundproblem der Moderne“ möchte er diese Lücke schließen. Reckwitz‘ Buch bewegt sich auf einer soziologischen Abstraktionsebene, die große Entwickungstendenzen „der Moderne“offenlegt, ohne direkte Antworten auf politische Fragen zu geben. Trotzdem wirft es ein erhellendes Licht auf die Gegenwart, in der Verlustängste systematisch von Populisten ausgebeteutet werden. Ich habe es für den Deutyschkandfunk rezensiert. „https://www.deutschlandfunk.de/andreas-reckwitz-verlust-dlf-62f8fecc-100.html
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